Dolomiten – Das Weltkulturerbe für Landschaftsfotografen

a blog by Gregor Sinai (c)
a blog by Gregor Sinai (c)


Die Dolomiten sind ein Paradies für jeden Landschaftsfotografen. Ich erzähle dir in meinem Beitrag über meine Fotoreise in den Dolomiten und was ich sonst noch alles erlebt habe. Du erfährst außerdem einige Dinge, die du bei der Reise ins Weltkulturerbe beachten solltest.

Inhalt

Anreise

Ich bin mit dem Zug von Wien in Bozen angereist. Direkt nach der Ankunft holte ich mir mein Mietauto vom Bozner Flughafen und fuhr nach St. Christina im Grödnertal zu meinem Appartment. Gleich vorweg: Für die Buchung eines Mietautos kann ich die Firma Europcar empfehlen. Für die Leihgebühr habe ich für 10 Tage einen Betrag von knapp 400 Euro bezahlt, was in etwa den normalen europäischen Verhältnissen entspricht.

Auf was Ihr in der späteren Herbstsaison aber auf jeden Fall achten solltet ist, dass das Auto auch mit Winterreifen ausgestattet ist. Dies wird bei der Bestellung im Auswahlfenster des Autos auch mit angegeben.

 

Grödnertal

Das Grödnertal (Val Gardena) ist ca. 1 Stunde von Bozen entfernt. Die dort befindlichen Ortschaften sind nicht nur durch Skirennstrecken bekannt – St. Ulrich, St. Christina und auch Wolkenstein haben mehrere Gondelbahnen, um vom Tal direkt hinauf auf die Almen zu gelangen.

 

Seceda

Die für mich praktischste Gondel in St. Christina war “Col Raiser”. Mit dem Kombiticketpreis von 24 Euro kann man zwischen 8:30 und 17h hinauf- bzw. hinunterfahren. Das ist für einen Aufenthalt im späteren Herbst recht praktisch, da die Sonne meistens sowieso später aufgeht und früher untergeht als im Sommer und von dem her noch schöne Farben auf den Gletscher leuchtet.

Geschossen am Plateau beim Ausgang von “Col Raiser” (Gondelbahn und Hütte)

Wem das für den Sonnenaufgang allerdings zu spät ist und etwas mehr Budget hat, der kann sich auch eine Hütte oben auf der Alm mieten. Von einigen Fotografen wird die Fermeda Hütte empfohlen. Es gibt aber noch andere Hütten, die in der letzten Oktoberwoche noch geöffnet haben können. Informiert euch da auch am besten in Vorhinein auf dolomiti.it bzw. gibt es auch die Val Gardena App, die euch auch Informationen über das Wetter, Webcams und offene Lifte etc. gibt.

Oben mit der Gondelbahn angekommen, sind es noch gut 1,5 Stunden zu Fuß bis zum Gipfelkreuz. Auf der Strecke nach Oben erlebt ihr aber bereits einen schönen Ausblick für eure Aufnahmen. Ich habe mich dazu entschieden am Nachmittag aufzubrechen, um eher die Stimmung des Sonnenunterganges einzufangen.

Schon auf den Weg nach oben erlebt man schöne Aussichten. Es wurde dabei langsam zu einer Sonneuntergangsstimmung.

Oben angekommen: der Gipfel Seceda. Die besonderheit ist, dass man den Gipfel bei jedem Wetter fotografieren kann und man immer ein gutes Motiv bekommt.

Seiser Alm

Auf der anderen Seite des Grödner Tals befindet sich die größte Alm Europas. Es ist auch mittels Gondelbahn möglich auf die Seiser Alm hinaufzugelangen. Wenn man aber den Sonnenaufgang rechtzeitig erleben möchte, würde ich empfehlen mit dem Auto “rundherum” nach Compatsch zu fahren und dort zu parken. Von dort geht man dann ca. 1 Stunde zu Fuß zu den beliebtesten Fotospots.


 

Du bist auf der Suche nach Fotolocations für deine Landschaftsfotos in Österreich? Hier habe ich bereits einen Artikel geschrieben, in dem du einige schöne Fotospots findest: Fotolocations im Salzkammergut


 

Seiser Alm Landschaftsfoto

Dieser Spot ist der, auf der Seiser Alm wohl beliebteste Spot. Ich habe weitere 10 Fotografen mit Stativ gesehen.

Ra Gusela

Weiter entfernt von Val Gardena, in Richtung Cortina, gibt es den Gipfel Ra Gusela, der leicht mit dem Auto zu erreichen ist. Bei gutem Licht und ausreichend Zeit erreicht man sogar 2 Fotospots an einem Nachmittag / Abend. Du findest diese hier auf der Karte.

 

Das interessante am Spät-Herbst dort oben ist, dass die Schneefallgrenze einen interessanten Verlauf aus Schnee und dunkelrot leuchtenden Blättern erzeugt! (siehe Bild). Beim ersten Spot erreicht man auch mit guten Schuhen einen Wasserfall. (Achtung, vorsichtig gehen – die Hänge waren teilweise sehr steil). Auch für Drohnenaufnahmen bietet dieser Spot eine gute Sicht.

Weiter die Straße entlang, gelangt man gleich zum nächsten Spot bei dem sich ein kleiner Teich oben befindet. Man sieht den Ra Gusela von dort in einem etwas anderen Winkel. Doch zusätzlich bietet sich der Teich als Vordergrund an und der 3200 Meter hohe Tofana di Rozes zeigt sich im Hintergrund. Aufgrund der Höhe können bei einem wolkenlosen Sonnenuntergang schöne rote Effekte entstehen.

Der 2te Spot “pond reflection” auf der Karte. Auch in der winterlichen Jahreszeit ist der Teich ein stimmungsvoller Vordergrund.

Villnöß – Val di Funes

Will man als Landschaftsfotograf auf längere Bergtouren verzichten, bietet sich dazu die Gegend in Val di Funes an. Dort gibt es auch mehrere Fotolocations die mit dem Auto leicht zu erreichen sind. St. Maddalena bietet dazu sehr friedliche Motive, wie die Kirche St. Johann in Ranui. Dort lernte ich auch den Fotografen Stefan Meindl kennen. (Instagram: stefan_meindl)

Es sieht fast so aus als wäre die Kirche “St. Johann” für das Fotografieren perfekt hingestellt worden. Eine sehr friedliche Stimmung!

Geisleralm

Wem diese 2 Spots für die Autofahrt dorthin zu wenig sind, kann sich auch auf den Weg zur Geisleralm machen. Das ist ein Fußmarsch mit der Dauer von ca. 2 Stunden und geht von ca. 1300 Meter auf eine Höhe von ca. 2000 Meter.

Auf den Weg nach oben gibt es unzählige Möglichkeiten den Wald zu fotografieren. Egal ob eine Quelle mit Langzeitbelichtung oder einfach man mit geringer Tiefenschärfe in den Wald hinein fotografiert.

Die Vegetation in verschiedenen Farben. Mit Objektiven mit einer längeren Brennweite, erzeugt man am Weg zu Geisleralm Aufnahmen wie aus einem Märchenwald.

Oben auf der Alm gibt es eine Hütte, die auch im Spät-Herbst geöffnet hat.

Oben auf der Geisleralm ist ein sehr beliebter Fotospot. Das Wetter war auf dem Weg nach oben regnerisch, doch bei der Ankunft brauchen die Wolken auseinander und es kam mehr Licht.

Cortina d’Ampezzo

Da es die Möglichkeit der Übernachtung in Cortina gab, machte ich mich nach dem Sonnenuntergang auf den Weg nach Cortina d’Ampezzo. Cortina liegt in etwa gerade mal 15 Minuten mit dem Auto entfernt.

Ich würde evtl. empfehlen sich zumindest länger als einen Tag im Vorhinein nach einer Unterkunft umzusehen, damit für jemanden nicht das teuerste Angebot übrig bleibt. Ich entschied mich für eine Übernachtung in einem kleinen einfachen Gästehaus einer Familie (Kosten bei ca. 100 Euro).

 

Lago Federa

Der Grund meiner Übernachtung in Cortina war, dass ich in der Früh um 4:00 aufstehen musste, um rechtzeitig zu Sonnenaufgang oben beim Lago Federa zu sein. Ich habe 2 Fotografen auf meiner Reise kennengelernt, die mit mir nach oben gingen. Tommaso und Matthew sind beide Landschaftsfotografen mit sehr viel Erfahrung: (Instagram: Tommaso, Matthew)

Ich habe meine Stirnlampe mit dabei gehabt, mit der ich bei der Dunkelheit in der Früh keine Probleme beim Hinaufgehen hatte. Zusätzlich waren Bergschuhe mit passendem Profil und Handschuhe für mich persönlich eine Pflicht diese mitzuführen. Die Temperaturen lagen in der Früh ca. zwischen -3 und 0 Grad.

Die Steigung des Weges liegt ab ca. der Hälfte bei etwa 32 Grad (Glatteisgefahr!). Den Weg, den wir zum Aufstieg gewählt haben, siehst du auf der Karte. Dieser ist auch ein Teil einer Wanderroute die auf Komoot zu finden ist.

Der Startpunkt liegt bei einem Parkplatz (eingezeichnet mit “Cortina d’Ampezzo Belluno”) in der Nähe des Ortes Pocol. Von dort braucht man 1h 35min zu fuß hinauf. Der Weg könnte in der winterlichen Jahreszeit schon etwas eisig sein.

 

Oben angekommen gab es bereits ca. 20 Fotografen, die bereits ihre Stelle zum aufstellen des Statives mit der Kamera gefunden haben und für den Sonnenaufgang bereit waren.

 


 

Im Übrigen, habe ich hier mein eigenes 500px Profil: www.500px.com/sinaiproductions. Ich freue mich über einen Besuch!


 

 

Wolkenstein in Gröden

Für den letzten Tag gab es leider zu viel Glatteis auf den Straßen, daher konnte ich nicht mit dem Auto fahren.

Deshalb beschloss ich den Sonnenaufgang in der nächsten Ortschaft zu fotografieren. Ich fand dadurch meine eigenen Fotospots die ich dir gerne wieder auf der Karte einblende.

Ich hoffe ich konnte mit diesem Beitrag wieder einmal weiterhelfen. Kennst du auch einige Fotospots in den Dolomiten? Dann schreibe mir diese in die untenstehende Kommentarbox.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche der passenden Fotolocation!

Galerie - Landschaftsfotos

Diese Blogs könnten dich auch interessieren:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
0
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner